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  • „Die Stadt gehört allen“

    Der gebürtige Leipziger William Rambow tritt für DIE LINKE zur Kommunalwahl an. Dabei wirbt er insbesondere mit sozialen Themen wie Mobilität und Miete um die Gunst seines Wahlkreises.

    William Rambow richtet seinen Blick auf die Teetasse vor ihm. Immer wieder tunkt er den Teebeutel in das heiße Wasser, während er mit Bedacht seine Antworten wählt. Auf die Frage, was er mit Leipzig verbindet, zeichnet sich ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht ab. „Leipzig ist die lebenswerteste Stadt, die ich bisher kennengelernt habe. Ich bin unheimlich gerne hier“, erwidert der 22-Jährige. Und dies gelte es zu sichern: „Es ist mir wichtig, dass Leipzig eine Stadt bleibt, die nicht exklusiv ist für Menschen, die Geld haben. Denn die Stadt gehört allen.“ Genau dieses Ziel motiviert den Studenten, für den Stadtrat zu kandidieren. Auf Listenplatz 1 im Wahlkreis 3 (Südost) gesetzt, tritt er das erste Mal für DIE LINKE zur Kommunalwahl an. Zu seinem Wahlkreis zählen die Ortsteile Reudnitz-Thonberg, Stötteritz, Probstheida, Meusdorf, Liebertwolkwitz und Holzhausen. William selbst bezeichnet seinen Wahlkreis als spannend und facettenreich: „Einerseits ist da Reudnitz mit seinem studentischen Leben und andererseits Probstheida, in dem viele ältere Menschen leben. Ich denke, dass ich diese Kontraste gut zusammenbringen kann.“

    William Rambow tritt das erste Mal für DIE LINKE zur Kommunalwahl an. (Foto: privat)

    Als gebürtiger Leipziger kennt William sowohl Stadt als auch Menschen gut. In Eutritzsch aufgewachsen, lebt er gegenwärtig mit seiner Freundin in Probstheida. Nur für das Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften pendelt er nach Halle an die Martin-Luther-Universität. Politisch ist er nach wie vor seiner Heimatstadt treu geblieben und engagiert sich aktiv in der Leipziger Kommunalpolitik. Von 2015 bis 2019 war William gewähltes Mitglied im Jugendparlament der Stadt und vertrat in dieser Position die Leipziger Jugendlichen gegenüber Stadtrat und Stadtverwaltung. Zeitgleich trat er der Linkspartei bei, die er über die Linksjugend kennengelernt hatte. „Ich war schon immer bauchlinks und DIE LINKE ist die einzige Partei, die konsequent für eine soziale und offene Gesellschaft für alle kämpft“, begründet William diesen Schritt. Sein anhaltendes Interesse an der Kommunalpolitik beruht allen voran auf seiner Arbeit im Jugendparlament: „Hier passiert alles. Wir beschließen kein abstrakt klingendes Gesetz mit wichtigem Namen, sondern man diskutiert über Dinge, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Das macht Politik viel spannender.“

    Dass William etwas verändern will, zeigt sich auch anhand seiner konkreten Ziele für den nächsten Stadtrat. Insbesondere soziale Themen müssen neu durchdacht werden. Beispielsweise im Bereich Mobilität brauche es einen deutlich günstigeren öffentlichen Nahverkehr. „Die Anbindungen müssen besser werden. Auch für Leute, die am Stadtrand wohnen“, betont William. Für Leipziger Studierende sei kommunalpolitisch allen voran das Thema Mieten wichtig. „Ich will mich konsequent dafür einsetzen, dass die Mieten bezahlbar bleiben.“ Natürlich brauche es auf Bundesebene eine funktionierende Mietpreisbremse, aber man könne auch auf Kommunalebene viel bewirken. Bebauungspläne, soziale Erhaltungssatzungen oder städtebauliche Verträge sieht William hierbei als wichtige Maßnahmen, die man im Stadtrat voranbringen kann. So könne man kommunalpolitisch zum Beispiel einen bestimmten Anteil an Sozialwohnungen festlegen.

    Neben den Themen Mobilität und Miete spricht sich William auch für die Senkung des Wahlalters aus. „Menschen unter 18 Jahren müssen viel stärker ernst genommen werden“, appelliert er. Man merkt, dass seine politische Teilhabe im Jugendparlament ihn nachhaltig geprägt hat. William verweist darauf, dass aktuelle Aktionen wie Fridays for Future deutlich zeigen, dass Meinungen und Ideen von Jugendlichen Gehör finden müssen. Er selbst freue sich deshalb, dass diesmal viele jüngere Kandidierende wie seine Parteigenoss*innen Pia Wischmeyer (Wahlkreis 0, Listenplatz 5, Anm. d. Red.) oder Werner Kujat (Wahlkreis 8, Listenplatz 2, Anm. d. Red.) zur Kommunalwahl antreten. „Es ist auf jeden Fall sehr spannend zu sehen, wie sich der nächste Stadtrat zusammensetzt“, stellt er resümierend fest.

    Titelfoto: Klara Klimmt

    Bis zum 26. Mai laden wir Porträts von Kandidierenden für die Kommunalwahl hoch. Die porträtierten Personen gehören verschiedenen Parteien an; die Artikel werden in zufälliger Reihenfolge veröffentlicht.

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